(Ist leider nicht auf meinem Mist
gewachsen. Sondern Eugen Roth
(ist mir ständig voraus. Haha, jaja)
Ein Mensch, von Büchern hart bedrängt,
an die er lang sein Herz gehängt,
beschließt voll Tatkraft, sich zu wehren,
eh‘ sie kaninchenhaft sich mehren.
Sogleich, auf‘s äußerste ergrimmt,
er ganze Reih‘n von Schmökern nimmt
und wirft sie wüst auf einen Haufen,
sie unbarmherzig zu verkaufen.
Der Haufen liegt, so wie er lag,
am ersten, zweiten, dritten Tag.
Der Mensch beäugt ihn ungerührt
und ist dann plötzlich doch verführt,
noch einmal hinzuseh‘n – genauer.
Sieh da, der schöne Schopenhauer…..,
und schlägt ihn auf und liest und liest,
und merkt nicht, wie die Zeit verfließt….
Beschämt hat er nach Mitternacht
ihn auf den alten Platz gebracht.
Dorthin stellt er auch eigenhändig
den Herder, achtundzwanzigbändig.
E. T. A. Hoffmann‘s Neu-Entdeckung
schützt diesen auch vor Zwandsvollstreckung.
Kurzum, ein Schmöker nach dem andern
darf wieder auf die Bretter wandern.
Ein Mensch, der so mit halben Taten
beinah schon hätt‘ den Geist verraten,
ist nun getröstet und erheitert,
daß die Entrümpelung gescheitert.
Na ja, so weit voraus auch wieder nicht 🙂
LG
Ich habe ihn mal kennengelernt
Wirklich, zu welcher Gelegenheit, wenn ich fragen darf?
Bei einem Ball im „Resi“
Erinnern SIe sich noch an Ihren Eindruck, konnten Sie mit ihm ein Gespräch führen?
Es ist fast sechszig Jahre her. Ich habe
sehr viele Menschen kennengelernt. Auch sehr bekannte. Aber über die einzelnen Gespräche führe ich kein Tagebuch.Er war in meiner Erinnerung ein großer ruhiger Mann mit einem augenzwinkernden Humor.
Und Prominente erfahren grundsätzlich von mir auch keine Extrabehandlung.
Danke. Gutes Prinzip.
…interessant und schön…
Ja, und als ich noch Anfang zwanzig war, war es für mich der Herr Roth, der bestimmt ca. 40 Jahre älter war als ich. Da möcht ich mal wissen, wer auf einem Ball dann tiefsinnige Gespräche führt. Denn als ich jung war, gab es tatsächlich B ä l l e !
Das glaube ich dir sofort!
Heute leider fast nur noch solche zum treten mit den Füßen…
Weißt Du, ohne alle meine Erinnerungen könnte ich die heutigen
Lebensgewöhnheiten gar nicht überstehen. Und ich bin sehr dankbar für meine Lesegemeinde. Ich habe einer anderen von Angang an gar keine Gelegenheit gegeben, sich zu entfalten.