Im weichen Moos am Fuß der Buchen,
da kamen sich recht oft besuchen
die beiden liebenswerten Dachse:
Elisabeth und Bräutigam Maxe.
Der Waldkauz hatte es geahnt:
Familiengründung war geplant.
Er saß versteckt im Baum und lauschte:
es schmatzte, wenn man Küsse tauschte.
Natürlich hört er heimlich zu
und richtig wütend wird er nu,
als er mit anhört, was geplant.
Das hat er ja nun nicht geahnt!
Die beiden wollen in die Stadt,
weil man da bessere Chancen hat.
Ja, die Idee ist wirklich stark:
in einem schönen großen Park
will man ein Eigenheim sich bauen.
Man muß natürlich erst mal schauen,
daß man geschützt und auch verborgen
gut leben kann und ohne Sorgen.
Nachwuchs ist eingeplant, versteht sich.
Man raubt ja nicht, ernährt sich redlich
von Mäusen, Regenwürmern, Schnecken,
die sich nicht gut genug verstecken.
Da schimpft der Waldkauz sehr empört.
Die beiden Dachse, ganz verstört,
sind starr vor Schreck und werden blass:
nanu nanu, was soll denn das?
„Das ist ja wirklich nicht zu fassen!
Warum wollt ihr den Wald verlassen?
Lebt ihr nicht gut und ohne Sorgen?
Denkt an den Nachwuchs und an morgen!
In diesem Wald seid ihr zuhaus.
Hier trieb bisher euch niemand raus.
Hier leben friedlich auch die Dachse.
Merkt‘s euch, Elisabeth und Maxe!“
Bestürzt sahen sich an die beiden.
Den Waldkauz konnten sie gut leiden;
der hatte Durchblick und war klug.
Geträumt nun hatten sie genug
und schufen jetzt von früh bis spät
zunächst mal die Realität.
Für‘n Gang, so dreissig Meter lang,
da braucht es Zeit. Na Gott sei Dank!
Der Waldkauz hockt auf seinem Ast,
damit so schnell er nichts verpaßt.
Er ärgert sich, die Füchse türmen,
so manche Großstadt zu erstürmen.
Vom anderen Ast ruft eine Krähe:
„Sieh an, nun flitzen auch die Rehe!“
„Ich glaube fast, ich seh‘ nicht recht“
ruft hoch im Baum nun auch der Specht.
„Geht‘s weiter so, dann ha‘m wa bald
für uns allein den Dachsenwald.“