Ständig muß der Mensch sich eilen,
denn er will von hier nach da.
Nirgends kann er lang verweilen,
kaum, daß er verzweifelt sah:
ich muß ja schnellstens wieder fort!
Ratlos ist er und leicht verwirrt.
Ich wollte doch von hier nach dort!
Anscheinend hab ich mich verirrt!
Dort kam er an, erschöpft und matt,
und dachte froh: das Ziel erreicht!
Daß endlich er‘s gefunden hat.
Doch auf der Stelle er erbleicht.
„Wo bin ich – und was soll ich hier?
Hier wollte ich ja gar nicht hin!
Inzwischen ist‘s Dreiviertel Vier.
Ich fahr‘ noch immer durch Berlin!“
Von da nach hier, und mal nach dort,
mit Unterbrechung auch zuweilen.
Man denkt nur, man bewegt sich fort,
denn schließlich muß man sich beeilen.
Man fährt und fährt; nach Irgendwo.
Die Zeit steht still. Das Hirn macht Pause.
Man hofft und denkt: ich wäre froh,
käm ich auch irgendwann nachhause.
Man glaubt ergeben deshalb an das Glück:
fährt‘se wo hin, dann fährt‘se auch zurück:
Die BERLINER S-BAHN
Berlin, den 3. Juni 2011/LEWI