Unter den Blättern saß versteckt.
damit man sie nicht leicht entdeckt,
die Rattenmutter Kunigunde.
Sa saß sie schon seit einer Stunde.
Denn Hunger hatten ihre Kinder,
sie selber aber auch nicht minder.
Der Rattenvater war seit Stunden
grußlos im Dickicht verschwunden.
Aufmerksam blickte Kunigunde
jetzt witternd, lauernd in die Runde,
denn schlängelnd durch das feuchte Gras
bewegt sich was. Was war denn das?
Denn ihre Absicht war nicht friedlich.
Da kroch etwas so ganz gemütlich
durch‘s hohe grüne Gras hindurch.
Das war kein Molch, das war kein Lurch.
Kein Frosch war‘s, auch kein Kröterich.
Die Ratte, lauernd, wundert sich
und plötzlich fiel‘s ihr freudig ein:
„Das muß ‘ne Ringelnatte sein!
Die nattert rum und ringelt sich
und wird ne Beute gleich für mich.
Man darf auch nicht vergessen,
die Kinder müssen doch was essen.
Sehr mickrig ist noch die Behaarung,
die brauchen auch mal feste Nahrung.
Die Ringenatter war noch jung.
Und mit einem kühnen Schwung
die Gund‘l sie beim Wickel hatte.
Sie war ja keine Wasserratte.
Und Zack, und Hastenichgeseh‘n
war‘s um das Schlangentier geschehn.
Heimtückisch noch die Ratte kichert:
„Die war nicht Allianz-versichert. Ha!“
Wow,
Kunigunde ist eine kluge Ratte.