Alle meine Tiere – Das Nilpferd

Das Nilpferd ist ein Tier, das ist nicht schön,
das kann man auf den ersten Blick schon seh‘n.
An Land hält’s ja auch nicht besonders lange aus,
drum kommt’s nur ungern aus dem Wasser raus.
Da plantscht es rum, taucht ab und zu mal unter
und hat’s Gesellschaft, wird es richtig munter.

Vielleicht packt es sogar dann mal der Übermut;
wir wissen’s nicht, man sieht es nicht so gut
wenn man vom Ufer aus ins Wasser blickt.
Ist’s fröhlich oder spielt es nur verrückt?
Da, wo es wohnt, ist es auch ziemlich schwül,
drum bleibt‘s im Wasser, da ist‘s ziemlich kühl.

Und trotzdem wird das Nilpferd heiß geliebt,
das es für Kinder auch aus Plüsch und Watte gibt.
Das sollte man nicht in den Nil einstippen oder tauchen,
danach wär’s nicht mehr richtig zu gebrauchen.
Man liebt es, das ist ja das besondre dieses Falles,
denn wie man sieht, die Schönheit ist nicht alles.

Über hildegardlewi

... ist 1934 in Berlin geboren und sozusagen „Geprüfte Berlinerin“. Vorkriegsjahre, Kriegsjahre, Blockade, Nachkriegsjahre, die Zeit der Mauer und die Zeit nach ihrem Fall. Lange Berufsjahre, drei Kinder, drei Enkelkinder, die Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen und schließlich die Wiedervereinigung, das sind viele ernste – und weniger ernste Geschichten. Manche Leute führen ein Tagebuch. Ihr Tagebuch sind Gedichte. Die ihr spontan aus dem Kopf über die Lippen purzeln und die sie dann schnell einfängt und aufschreibt. Nachdenkliche, sicher, die meisten aber sind zum Lachen. Wie sonst könnte man dies schrecklich schöne Leben aushalten? Viel Vergnügen
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