Jahrein, jahraus, spätestens im Mai
geh ich an diesem Haus vorbei.
Man sieht, was einem Freude macht:
Magnolien blüh‘n in voller Pracht.
Doch spätestens so Ende Mai
ist es mit dieser Pracht vorbei.
Dann blüh‘n die Rosen, rote. gelbe;
in jedem Jahr ist es dasselbe.
Auch Sonnenblumen kann man sehen
in aller Pracht im Garten stehen.
Und im August, so sieht man dann,
häng‘n Äpfel an den Bäumen dran.
Gern gehe ich dann oft spazieren,
um über‘n Zaun zu kontrollieren
ob alles wächst und wohl gedeiht;
schön ist‘s zu jeder Jahreszeit.
Und heute blieb verdutzt ich stehen:
da hab‘ ich ja noch nie gesehen.
Narrt mich ein Spuk? Was ist geschehen?
Die Magnolie hab‘ ich blühen sehen!
Ja, weiß die einfach nicht Bescheid?
Es ist doch jetzt nicht ihre Zeit.
Geduldig wächst das Obst am Baume,
Ob Pfirsich, Apfel oder Pflaume.
Nur die Magnolie feixt ganz still:
„Pf, ich mache einfach was ich will!“
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Über hildegardlewi
... ist 1934 in Berlin geboren und sozusagen „Geprüfte Berlinerin“.
Vorkriegsjahre, Kriegsjahre, Blockade, Nachkriegsjahre, die Zeit der Mauer und die Zeit nach ihrem Fall. Lange Berufsjahre, drei Kinder, drei Enkelkinder, die Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen und schließlich die Wiedervereinigung, das sind viele ernste – und weniger ernste Geschichten.
Manche Leute führen ein Tagebuch. Ihr Tagebuch sind Gedichte. Die ihr spontan aus dem Kopf über die Lippen purzeln und die sie dann schnell einfängt und aufschreibt. Nachdenkliche, sicher, die meisten aber sind zum Lachen. Wie sonst könnte man dies schrecklich schöne Leben aushalten?
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