Der Herbst sagt nun zum Sommer: „Los – hau ab!
Ich hab‘ mich jetzt um viele Dinge noch zu sorgen.
Nun pfusch mir bitte nicht ins Handwerk rein.
Wenn‘s geht, verschwinde lieber heut als morgen.“
Der Sommer sagt zum Herbst: „Bist du verrückt? Ich bleibe!
Die Leute sind an mich und meine Temperatur gewöhnt.
Ich werde wohl noch eine Zeit lang hier verweilen!“
Da hat der Herbst nun erst mal wütend aufgestöhnt.
Na warte! dachte er. Bestellte flugs mal ein Gewitter.
„Das wird dir deine Flausen aus dem Kopf verjagen.
Ich habe vieles vor dem Winter noch zu richten;
das schaffe ich sonst nicht in den bemessenen Tagen.“
Mit kalten Winden, Stürmen, starken Regengüssen
hat der Herbst sogleich nun seine Stärke demonstriert.
„Du bist ja so gemein“, mault aufsässig der Sommer.
Denn er ist ja ein Luftikus und hat nicht reagiert.
Das tat dem Herbst nun leid. „Ich muß termingerecht
ja dafür sorgen, daß der Winter Einzug halten kann.
Wenn die Natur nicht ordentlich wird vorbereitet,
tja, lieber Sommer, sag mir mal, was ist denn dann?“
Der Sommer schlich ganz traurig eine Weile hin und her.
Er suchte noch nach einem Eckchen um zu bleiben.
Das dauerte den Herbst. Es war ja nicht mit anzusehen.
Er wollte nicht, er mußte doch den Sommer nun vertreiben.
„Ich schenke dir noch drei- vier Tage meiner Zeit,
da kannst du dich noch einmal ordentlich entfalten.
Dann verschwindest du! Das ist ein Geschenk an dich.
Mach‘s also gut – ich werde mein Versprechen halten.“
Und darum gibt es sicher, das steht ja außer Frage,
in jedem Herbst fast noch paar schöne Sommertage.