Der Himmel blau; zwei weiße Wölkchen wandern…..

.
Der Himmel blau, zwei weiße Wölkchen wandern.
Sie eilen sozusagen vorneweg. Die anderen
kommen ganz langsam angeschwommen.
Sie haben sich ne Menge Zeit genommen
und sammeln unterwegs noch alle Einzelgänger.
So wird der Wolkenberg nun größer und auch länger.

Aber der Mann vom Wetterbericht,
der weiß noch nichts von den anderen:
„Die Sonne scheint, der Himmel blau,
nur ein paar weiße Wölkchen wandern…!“

Große Wolken, aufgeplustert wie dicke Kissen
jagen so schnell, als ob sie fliehen müssen.
Sie werden verfolgt, die Grauen sie treiben,
da können sie nirgendwo lange bleiben.
Sie müssen weiter, so schnell, wie es geht.
Sind sie erst gepackt, dann ist es zu spät.

Aber der Mann vom Wetterbericht,
der weiß noch nichts von der rasenden Jagd:
„Es ist etwas schwül, die Bewölkung nimmt zu“
Das hat er im Rundfunk nun angesagt.

Eine dunkle Wolkenwand zieht eilends heran,
nachtschwarz wird der Himmel; plötzlich dann
zuckt ein Blitz herab auf die schweigende Erde.
Im Schafstall drängt sich die ängstliche Herde.
Dann öffnet der Himmel die Schleusen. Es dröhnt
der Donner und Blitze zucken. Die Erde stöhnt.

Aber der Mann vom Wetterbericht,
der weiß noch nichts von diesem Kräftemessen.
„Gewitterneigung! Langsam trübt es sich ein.“
Doch das Unwetter tobt immer weiter indessen.

Aber plötzlich, fast so, wie es hatte begonnen
sind die dunklen Wolken am Himmel zerronnen.
Nur ab und zu grummelt es in der Ferne noch.
Die Sonne bahnt sich den Weg durch ein Loch
in den zerrissenen Wolken. Und bald ist genau
so wie vordem, der ganze Himmel strahlend blau.

Aber der Mann vom Wetterbericht,
der weiß noch nichts von der tatsächlichen Lage.
„Sommergewitter und Regen nicht ausgeschlossen“
Das waren die Meldungen vom heutigen Tage!
Der Himmel blau. Zwei weiße Wölkchen wandern.
Sie ziehen ganz gemächlich hin. Die anderen

haben sich in alle Richtungen entfernt, verstreut.
Den Rest des Tages haben wir schönes Wetter heut.
Die Schafe haben ihren Stall verlassen. Froh,
daß sie nun draußen sind (im Schafstall stinkt es so)!

Berlin, den 27. Dezember 2009/LEWI

I
.

.

Über hildegardlewi

... ist 1934 in Berlin geboren und sozusagen „Geprüfte Berlinerin“. Vorkriegsjahre, Kriegsjahre, Blockade, Nachkriegsjahre, die Zeit der Mauer und die Zeit nach ihrem Fall. Lange Berufsjahre, drei Kinder, drei Enkelkinder, die Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen und schließlich die Wiedervereinigung, das sind viele ernste – und weniger ernste Geschichten. Manche Leute führen ein Tagebuch. Ihr Tagebuch sind Gedichte. Die ihr spontan aus dem Kopf über die Lippen purzeln und die sie dann schnell einfängt und aufschreibt. Nachdenkliche, sicher, die meisten aber sind zum Lachen. Wie sonst könnte man dies schrecklich schöne Leben aushalten? Viel Vergnügen
Dieser Beitrag wurde unter Berlin, Gedichte, Humor, Kurzgeschichten, Lyrik, Prosa, Unterhaltung abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s