Die letzten Tage im November
(Vor meinem Fenster)
Die Birke hat ihr Kleid verloren
und schwarz und feucht sind ihre Äste.
Kein Vöglein läßt sich darauf nieder.
Verschwunden sind die kleinen Gäste.
Nun fehlt ihr zwitschern, ihr Gesang
wohl einen ganzen Winter lang.
Die letzten Blätter treibt der Wind
und bläst sie in versteckte Ecken,
wo sich zum Winterschlaf bereit
manch kleine Tiere oft verstecken.
Nur spärlich bricht sich noch die Sonne
an manchen Tagen mutig Bahn,
daß wir zu unser großen Freude
auch mal den blauen Himmel sah‘n.
Kurz sind die Tage und die Nacht ist lang.
Man zieht zurück sich in Geborgenheit.
Für manches, was man gerne machen wollte,
hat man auf einmal doch noch Zeit.
Der eine geht, der andere kommt.
Zum Abschied sagen wir Ade, November.
Advent und Kerzenschein, und Weihnacht.
Sei uns willkommen nun, Dezember.
Die Birke hat ihr Kleid verloren
und schwarz und feucht sind ihre Äste.
Paar Blätter schaukeln noch im Wind;
die kümmerlichen Überreste.
Vielleicht fällt aber weißer Schnee
bald schweigend auf die Erde nieder.
Dann freut es mich, wenn ich sie seh‘
und singe ihr paar Weihnachtslieder.
Die Birke hat ihr Kleid verloren,
doch ist vorbei die Winterszeit,
bekommt sie in den Frühlingstagen
ein schönes, neues, grünes Kleid.
Dann fängt das Lied von vorne an,
an dem man doch nichts ändern kann.