Man will’s nicht glauben

Eingeschlummert dicht am Meer
kommen plötzlich Laute her,
wo man nicht so recht versteht,
was denn da so vor sich geht.

Die Aale fangen an zu jammern:
„man hängt uns auf in Räucherkammern“.
Und die Sardinen, voller Grauen
können ganz entsetzt nur schauen.

„Seht her, wir sind ja noch so klein!
Uns quetscht man in die Dose rein!“
Man hört, auch ohne viel Getrickse
stopft man den Thunfisch in die Büchse.

Ein Hering sagt ganz tief bewegt:
„wir werden sauer eingelegt!“
Da fängt der Butt nun an zu lachen:
„sie wer‘n aus dir ‘nen Rollmops machen.“

„Da sind wir platt“ sagen die Flundern,
„darüber kann man sich nur wundern!“

Über hildegardlewi

... ist 1934 in Berlin geboren und sozusagen „Geprüfte Berlinerin“. Vorkriegsjahre, Kriegsjahre, Blockade, Nachkriegsjahre, die Zeit der Mauer und die Zeit nach ihrem Fall. Lange Berufsjahre, drei Kinder, drei Enkelkinder, die Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen und schließlich die Wiedervereinigung, das sind viele ernste – und weniger ernste Geschichten. Manche Leute führen ein Tagebuch. Ihr Tagebuch sind Gedichte. Die ihr spontan aus dem Kopf über die Lippen purzeln und die sie dann schnell einfängt und aufschreibt. Nachdenkliche, sicher, die meisten aber sind zum Lachen. Wie sonst könnte man dies schrecklich schöne Leben aushalten? Viel Vergnügen
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