Die winzig kleine Haselmaus
fand nicht allein den Weg nachhaus.
Sorgenvoll die Mutter blickt:
Ach jeh, das Kind ist ausgerückt.
Schon dunkel wird‘s in Wald und Wiese.
Verschwunden ist die Anneliese.
Die Nacht senkt sich bereits hernieder.
Rundum hört man Geräusche, Lieder.
Die Gräser rauschen leicht im Winde.
Die Maus sucht nach dem Mausekinde.
Verzweifelt fast, ist ganz verstört,
Das Mausekind hat Angst bekommen.
Es hat den falschen Weg genommen
und sich verlaufen. Ganz verstört:
hätt‘ ich bloß auf Mama gehört!
Ängstlich nun am Rand der Wiese
hockt leise weinend Anneliese.
Bisher schien ja der Mond noch nicht,
doch plötzlich hüllt sein mildes Licht
rundum die Welt in sanften Schimmer.
Da wird das Heimweh immer schlimmer.
Sieh‘ an, sieh‘ an, was ist denn das?
Was turnt da rum im feuchten Gras?
Die kleine Maus ist fasziniert:
hier wird ja Zirkus vorgeführt.
Käfer hüpfen, turnen, springen.
Manche schnurren, manche singen.
Ach, den Menschen wird‘s nicht stören,
doch ein Mäuslein kann es hören.
Sogar die Spinne Friederike
tanzt herum nach der Musike,
doch die Insekten müssen flitzen,
weil sie sonst in der Falle sitzen.
Grashüpfer große Sprünge machen.
Da muß die kleine Maus nun lachen.
Es tanzt und singt im Mondenschein.
Der Käfer schwenkt vergnügt ein Bein.
Sogar die Mücken sind noch wach
und von der Tanzerei ganz schwach.
Da kommt die Mutter Maus gerannt,
nimmt Anneliese bei der Hand
und ab geht‘s im Galopp nachhaus.
„Weh‘ dir, du rückst noch einmal aus.
Gefahren lauern, glaub‘ es nur
stets ringsherum in der Natur!“
„Is‘ gut. Mama. Trotzdem war‘s schön.
Ich konnt‘ die Käfer tanzen sehn.“